Die Spannung um die „Mitropa-Rallye-Cup-Krone 2022“ steigt nach sieben von neun Veranstaltungen. In Nova Gorica startete der Surheimer Hermann Gaßner mit seinem bewährten Mitsubishi Evo X und Beifahrerin Karin Thannhäuser (Ainring) bei der gleichnamigen Rallye im Westen Sloweniens. 15 anspruchsvolle Wertungsprüfungen über 150 Kilometer warteten auf die 88 gestarteten Teams. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem kleinen Rundkurs in der Stadtmitte, wo viele Menschen das Spektakel live vor Ort, auf großen Videowänden oder im Netz miterleben konnten.
Am folgenden Tag waren die ersten Wolken am Himmel und die Frage nach den richtigen Reifen. Zunächst verlief für Gaßner soweit alles nach Plan, aber kurz nach dem Start der siebten Wertungsprüfung brach die Aufhängung am Hinterachsdifferential. Den vermeintlichen Ausfall vor Augen entschloss sich Gaßner trotzdem, den Versuch zu wagen und die Prüfung zu absolvieren was – allerdings mit erheblichem Zeitverlust – dennoch gelang, aber das Team auf Rang 26 zurückwarf. Dann „schlug die Stunde der Mechaniker“. In der nur knapp 30-minütigen Servicepause schafften sie es, das Differential zu tauschen, die Hinterachsaufhängung zu schweißen und die Antriebswellen zu wechseln. Rechtzeitig, ohne Strafzeit und unter dem Beifall der umstehenden Menge für die Mechaniker konnten Gaßner/Thannhäuser die restlichen beiden Prüfungen des Tages fahren und das Auto auf dem 23. Gesamtrang und den 6. Platz in der Mitropa Cup Wertung zur Übernachtung in den nächtlichen Parc Femé stellen.
Der Auftakt am nächsten Morgen ließ keinen Zweifel über die Reifenwahl aufkommen. Stürmischer, teilweise heftigster Regen und Nebel ließen schon bald die ersten Teams unter anderem wegen Aquaplanings straucheln. Davon unbeirrt blieb Routinier Gaßner im „Angriff Modus“ und fuhr auf der 11. Prüfung die viertschnellste Gesamtzeit, im zweiten Durchgang gelang sogar die sensationell zweitschnellste Zeit. Kontinuierlich kämpften sich Gaßner/Thannhäuser Platz um Platz nach vorn. Im Ziel dann große Erleichterung und Riesenfreude im gesamten Team. Das Auto lief perfekt und ohne Probleme. Gaßner/Thannhäuser fuhren auf dem 13. Gesamtplatz über die Zielrampe in Nova Gorica und bekamen einen Pokal für den dritten Platz in der Mitropa Cup Wertung. Das bedeutete weitere wichtige Punkte für diese inoffizielle europäische Meisterschaft und damit die zurückeroberte Führung. Die Verfolger haben allerdings alle noch die Chancen auf den Sieg bei den noch zwei ausstehenden Veranstaltungen: 58. Knaus Tabbert ADAC 3-Städte Rallye vom 13. – 15.10.2022 und 39° Rally Citta di Bassano (Italien) vom 28.-29.10.2022.(kartha)
Fotos von Paolo Drioli
